Die Rollen und ihre
Besetzung:
Raissa
Pawlona Gurmysh– skaja, Grundbesitzerin: |
Anke Martin |
Axinja Danilowna (Axju- scha), ihre weitlaüfige Verwandte: |
Julia Kaletta |
Jewgeni Apollonowitsch Milonow, reicher Nachbar der Gurmyshskaja: |
Benjamin Winkler |
Uwar Kirilitsch Bodajew, reicher Nachbar der Gurmyshskaja: |
Jan Hilsendegen |
Iwan Petrowitsch Wosmibratow, Kaufmann: |
Tim Mayer |
Pjotr, sein Sohn: | Lukas Ringelspacher |
Alexej Sergejewitsch Bulanow, ein junger Mann: |
Jonas Wenzelburger |
Gennadi Demjanytsch Gurmyshski (der Unglück– liche), Provinzschauspieler, Neffe der Gurmyshskaja: |
Philipp Braun |
Arkadi (der Glückliche), Komiker, Provinz– schauspieler: |
Gabriel Weichlein |
Karp Saweljitsch,Lakai der Gurmyshskaja |
Maximilian Bauer |
Ulita, Haushälterin der Gurmyshskaja |
Marion Weiss |
Maria (Mascha), Freundin Axinjas |
Christina Meier |
Licht und Ton: | Jan Nattermüller und Christian Jotter |
Zum Stück:
Russland in den 1860er Jahren: Die imperiale Macht des
Reiches hat durch den verlorenen Krimkrieg gelitten, im Inneren
wurde die Leibeigenschaft abgeschafft, was den Grund besitzenden
Adel in eine wirtschaftliche Krise stürzt, da er nun keine „Seelen“
(leibeigene Bauern) mehr hat, die kostenlos für ihn arbeiten.
Zugleich beginnt auch in Russland der Aufstieg des Bürgertums, das
in der kapitalistisch geprägten Welt des 19. Jahrhunderts besser
zurechtkommt, als der verknöcherte Adel.
In diese Welt tauchen wir
zu Beginn der Komödie ein. Raissa Pawlowna Gurmyshskaya, eine Witwe
Anfang fünfzig und Besitzerin eines Landgutes, weiß sich
wirtschaftlich nicht anders zu helfen, als dass sie ihren Wald Stück
für Stück an den Holzhändler Wosmibratow verkauft. Die Tage des
Waldes, eines Ortes der Rückständigkeit aber auch der Romantik,
scheinen also gezählt. Ebenso scheint das Schicksal, zweier junger
Leute klar. Axinja, eine entfernte Verwandte Raissas und Alexej, ein
im Leben wie auf der Schule erfolgloser Gymnasist, sollen nach dem
Willen der Gutsbesitzerin heiraten. Dass Axinja eigentlich einen
anderen liebt, spielt dabei keine Rolle. Der absehbare Gang der
Dinge wird aber durch das Auftauchen zweier Schauspieler, des
Komöden Arkadij, genannt der Glückliche und des Tragöden Gennadij,
genannt der Unglückliche, entschieden durcheinander gebracht.
Alexander Ostrowski (1823 –
1886) war ein einflussreicher russischer Dramatiker. Sein Schaffen
bereitete den Weg für den psychologischen Realismus Stanislawskis
oder Tschechows. In seinen Komödien treten normale Menschen auf,
denen es nicht gelingt, ihre Schwächen zu verbergen. Der kritische
Gehalt seiner Stücke bereitete ihm anfänglich Schwierigkeiten mit
dem zaristischen Regime und wie viele Dramatiker, die für die
staatlichen Bühnen in Russland schrieben, lebte auch er zumeist in
wirtschaftlicher Unsicherheit. Das Stück „Der Wald“ stammt aus dem
Jahre 1870.
Das Stück wird in der Übersetzung von Peter Friedrich sowie in der Bearbeitung von Manfred Karge und Matthias Langhoff gespielt.